KECK-Kommune
Solingen
Die Stadt nimmt seit Juni 2016 an KECK teil.
Ziele bei der Nutzung des KECK-Atlas
- Transparenz herstellen durch kleinräumige Datenanalysen hinsichtlich der wesentlichen Fragestellungen zur Zukunftsfähigkeit der Stadt Solingen (alle kommunalen Handlungsfelder) als Instrument für eine Integrierte Sozial(raum)Planung und entsprechende Berichte – interner Bereich
- Bereitstellung von soziodemografischen Daten über die Gesamtstadt und verschiedene Teilräume für die politischen Gremien und alle interessierten gesellschaftlichen Akteure der Stadt, die am Thema Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit arbeiten oder sich informieren wollen – öffentlicher Bereich
- Sicherstellung der zielgerichteten / bedarfsgerechten Erbringung der kommunalen Leistungen (effektive und effiziente Ressourcensteuerung) durch Priorisierung der festgestellten Handlungsbedarfe und entsprechendem Ressourceneinsatz
„Keck verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise, was wo los ist im Stadtgebiet - und hilft somit dabei, das Richtige an den richtigen Stellen zu tun...“
Heike Auer, Koordinatorin Strategiebereich Demografie und Inklusion, Stadt Solingen, Stab Stadtdienst Einwohnerwesen
3 Fragen an Heike Auer
Koordinatorin des Strategiebereichs Demografie und Inklusion, Stab Stadtdienst Einwohnerwesen
Wer ist bei Ihnen für die Aufbereitung der Daten verantwortlich und welche Ämter arbeiten zusammen?
Die Stadt Solingen hat eine abgeschottete Statistikstelle, die als zentrale Stelle die Aufbereitung aller verfügbaren Daten verantwortet. Nach Absprache mit den verschiedenen Fachbereichen werden die für eine integrierte Sozialraumplanung als relevant bewerteten Fachdaten regelmäßig an die Statistikstelle geliefert. Damit können alle kommunalen Stellen zur Aufgabenerledigung (Vorlagenerstellung für die Politik, Begründung von Förderanträgen, …) auf einen aussagefähigen, aktuellen und einheitlichen Datenbestand zugreifen. Zurzeit erarbeitet eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe auf Grundlage dieser Daten die zukünftigen Inhalte sowie die organisatorischen Abläufe einer integrierten Sozialraumplanung. Die beteiligten Organisationseinheiten sind bisher die Bereiche Schulverwaltung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Integration, Stadtentwicklung, Stadtplanung mit Mobilität sowie das kommunale Jobcenter. Unterstützt wird die Arbeitsgruppe dabei maßgeblich von der kommunalen Statistikstelle und der Abteilung Geodatenmanagement und Kartografie.
Wie hoch ist der mit KECK verbundene Arbeitsaufwand?
Solingen hat sich den KECK-Atlas 2016 im Rahmen des Förderprojektes „NRW hält zusammen … - für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“ der damaligen Landesregierung über einen Werkvertrag aufbauen lassen, so dass die tatsächlich aufwendigere Aufbauarbeit in hohem Maße durch einen externen Auftragnehmer erfolgte. Gleichwohl waren die verschiedenen Fachbereiche von Anfang an eng in die Datenauswahl und –bereitstellung eingebunden. Die Fachbereichsmitarbeiter/innen waren sehr schnell von den Möglichkeiten des Instruments überzeugt und entsprechend am Aufbau interessiert. Der Nutzen für die Erledigung der jeweiligen Fachaufgaben wurde sofort erkannt.
Nachdem der KECK-Atlas jetzt seit Anfang 2017 in Solingen im internen Einsatz ist, ist festzustellen, dass sich der Arbeitsaufwand in den Fachbereichen nicht wesentlich verändert hat. Der Mehraufwand besteht darin, die sowieso vorhandenen Daten in eine vorher abgestimmte Form zu bringen (idR. Excel-Listen) und diese jährlich zu bestimmten Terminen an die kommunale Statistikstelle zu übermitteln. Dafür entfallen die Zeiten in den Fachbereichen, in denen Informationen zu bestimmten Fragestellungen zuvor oft aufwendig zusammengesucht werden mussten. Aus der Tatsache, dass ich als verantwortliche KECK-Koordinatorin bisher nichts zum Thema Arbeitsaufwand gehört habe, schließe ich, dass ein Mehraufwand nicht wahrgenommen oder zumindest durch die Nutzungsmöglichkeiten des KECK-Atlas aufgehoben wird. Diesbezüglich bestätigt sich unsere Einschätzung vor dem Aufbau des Online-Atlas. Tatsächlich ist allerdings ein erheblicher Mehraufwand bei unserer kommunalen Statistikstelle zu vermerken. Das Interesse am KECK-Atlas, dessen Potential erst im Laufe der Zeit auch für die kommunale Führungsebene und die Mitglieder der politischen Gremien sichtbar wurde, führt insgesamt zu deutlich mehr Nachfrage nach statistischen Auswertungen und Fragestellungen aus dem Bereich der Stadtforschung, als früher. Das verdeutlicht, dass die Entscheidungsträger ein hohes Interesse am sachgerechten Einsatz öffentlicher Mittel haben und die durch die Verfügbarkeit vielfältiger Daten erreichte Transparenz für ihre Aufgabenwahrnehmung nutzen wollen.
Würden Sie anderen Kommunen eine Teilnahme an KECK empfehlen?
Ich würde den KECK-Atlas uneingeschränkt empfehlen, insbesondere den Kommunen, die über eine kleinräumige Gliederung ihres Stadtgebietes verfügen. Die kleinräumige Darstellung der Daten aus dem KECK-Atlas liefert aussagefähige Informationen zur Zielgruppenorientierung und Bedarfsgerechtigkeit hinsichtlich der Bereitstellung kommunaler Leistungen. Er liefert damit die Basis für einen effektiven Ressourceneinsatz. Durch die Darstellung der Analyse-Ergebnisse, insbesondere in den Karten aber auch zum Beispiel in den Streudiagrammen, werden die Inhalte der unterschiedlichen Kennzahlen/Indikatoren eindrucksvoll sichtbar. Und die Möglichkeit, einen Gebietsbericht erstellen zu lassen, liefert den oft erforderlichen, schnellen Überblick über bestimmte Räume des Stadtgebietes. Und die Aufbereitung einzelner Themenschwerpunkte mit der Möglichkeit zu anderen Produkten zu verlinken ist ein hervorragende Alternative/Ergänzung zum klassischen Berichtswesen.
Nachdem seit Ende 2017 größere Teile unserer im KECK-Atlas enthaltenen Daten auch zur externen Nutzung freigeschaltet sind und in dem Zusammenhang viele Mitglieder der politischen Gremien zum KECK-Atlas geschult wurden, ist generell das Interesse an Daten gestiegen. Es ist besonders der einfache Zugriff und die intuitive Bedienung des KECK-Atlas, der zumindest die Kollegen/innen zur regelmäßigen Nutzung des Instruments animieren. In welchem Maße zum Beispiel die Mitglieder der politischen Gremien den KECK-Atlas nutzen, ist uns nicht bekannt. Perspektivisch ist geplant, neben den Mitgliedern der politischen Gremien auch die sonstigen gesellschaftlichen Akteure mit dem Instrument bekanntzumachen und in die Datenanalysen einzubinden, um dadurch die Basis für ein gemeinsames, zielgerichtetes Handeln aller relevanten Akteure im Stadtgebiet zu schaffen. Wir sehen den KECK-Atlas als ein wesentliches Instrument, um gemeinsam erfolgreich an diesem Ziel arbeiten zu können.