Datengrundlage
Für das kleinräumige Monitoring werden ausgewählte, aussagekräftige und in der kommunalen Praxis verfügbare Indikatorendaten nutzbar gemacht.
Die kleinräumige Datengrundlage beschreibt das Lebensumfeld von Kindern, Jugendlichen und anderen Bevölkerungsgruppen in Ihrer Kommune und liefert eine Informationsgrundlage für faktenbasierte Entscheidungen. Damit werden systematische, kleinräumige Analysen innerhalb einer Kommune (Stadt oder Gemeinde) im Zeitverlauf möglich. Mögliche Indikatorenbereiche Ihrer kleinräumigen Berichterstattung sind:
Bevölkerung
Die altersspezifischen Daten bilden eine Orientierungsgröße für weitere thematische Indikatoren. Die Anzahl der Personen der jeweiligen Altersgruppe ist die Bezugsgrundlage. Die Indikatoren zum Anteil der Ausländer (Doppelstaatler) und zum Migrationshintergrund verdeutlichen die unterschiedlichen Zuwanderungsdynamiken und die damit verknüpften unterschiedlichen Ausgangsbedingungen für Integrationsaufgaben. Die Wanderungsdaten ermöglichen Aussagen zur Verteilung der Wanderungen bzw. zum Maß der Zu- bzw. Abwanderung.
- Demografische Basisdaten
- Haushalte und Familienstand
- Zugewanderte Bevölkerung
Soziale Lage
Die Soziale Lage wird überwiegend über das Einkommen und Armutslagen der Bevölkerung beobachtet. Im Sinne des Lebenslagenansatzes beschreibt „Armut“ nämlich nicht nur die finanzielle Lage, da Armut sich mehrdimensional auf die gesamte soziale Lage auswirkt, z. B. auf Bildung, Ernährung, Gesundheit und Wohnen. Um die soziale Lage zu messen, werden Daten zur Beschäftigung und zu existenzsichernden Leistungen hinzugezogen. Hierfür sind vor allem Daten der Bundesagentur für Arbeit zentral. Bei dem Vorgehen ist jedoch einerseits zu beachten, dass eine Verzerrung hin zur Beobachtung von Armut besteht, da Reichtum aufgrund der Datenlage nur schwer abgebildet werden kann. Andererseits wird auch Armut selektiv erfasst, da nicht alle in Armut Lebenden unterstützende Leistungen beantragen. Insofern sind die Indikatoren zur sozialen Lage bei der Interpretation stets kritisch zu reflektieren.
- Sozialstruktur
- Beschäftigung
- Arbeitslosigkeit
- Grundsicherung
- Wahlbeteiligung
- Kriminalität
Kinder- und Jugendhilfe
Die Kinder- und Jugendhilfestatistik (KJH-Statistik) ist eine Bundesstatistik. Sie basiert auf den §§98–103 SGB VIII und erfasst wesentliche Leistungen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe. Dazu gehören Daten hinsichtlich erzieherischer Hilfen und sonstigen Hilfen, Maßnahmen der Jugendarbeit, Betreuung, Förderung und Einrichtungen sowie Ausgaben und Einnahmen. Datenerfassendes Fachamt ist das Jugendamt.
Zwischen 2016 und 2018 hat die Bertelsmann Stiftung 13 Pilotkommunen dabei unterstützt Daten dieser SGB VIII-Pflichtstatistik sozialräumlich auszuwerten. Ergebnis ist die sogenannte „Strategiekarte Hilfen zur Erziehung“. Diese setzt sich zusammen aus einer Strategiekarte „Hilfen zur Erziehung“ und einer Strategiekarte „Wächteramt“, die inzwischen Jugendämtern bundesweit zur eigenständigen Nutzung zur Verfügung stehen. Ziel ist es Jugendämter bei der Reflektion und der strategischen Ausrichtung ihrer Aktivitäten in den Hilfen zur Erziehung zu unterstützen und auf dieser Basis kommunale Entscheider:innen in die Lage zu versetzen, die richtigen Weichenstellungen im Jugendhilfeausschuss, Verwaltungsvorstand und in der Politik vorzunehmen. Die Daten der HzE-Strategiekarte können mit dem KECK-Atlas räumlich dargestellt werden.
- Hilfen zur Erziehung
- Wächteramt
Bildung
Bildung hat einen zentralen Stellenwert für faire Teilhabechancen. Haben alle Kinder in Deutschland Zugang zu quantitativ ausreichenden und qualitativ hochwertigen Angeboten der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung? Stehen ausreichende und passgenaue Möglichkeiten der Weiterqualifizierung und Beratung für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zur Verfügung? KECK bietet die Möglichkeit Daten und Fakten zur Infrastruktur und Inanspruchnahme von Bildungseinrichtungen darzustellen.
In Deutschland hängt der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen wie in kaum einem anderen Land von der sozialen und ethnischen Herkunft ab. Internationale Leistungsvergleiche wie PISA und nationale Erhebungen wie der Mikrozensus zeigen, dass Kinder aus sozio-ökonomisch schwachen und bildungsfernen Familien sowie aus Zuwandererfamilien signifikant schlechtere Chancen im Bildungssystem haben. Die Quantität sowie die Inanspruchnahme der Schulangebote werden im KECK-Atlas auf Kreisebene und sozialräumlich dargestellt.
Die Indikatoren der Schulübergänge können Hinweise zu sozialräumlichen Unterschieden bei Schulerfolgen liefern. Zu berücksichtigen ist bei der Bewertung jeweils die länderspezifische sowie kommunale Ausgangssituation der möglichen Schulformen und die daran geknüpfte Aussagekraft über Schulerfolge.
- Frühkindliche Bildung
- Schulische Bildung
Gesundheit und Pflege
Ungleiche Lebensbedingungen führen zu ungleichen (Entwicklungs)Chancen. Die gesunde Entwicklung von Kindern hängt nicht nur von den Voraussetzungen im Elternhaus ab, sondern wird auch durch das Wohnumfeld und die dortigen Lebensbedingungen beeinflusst. Kinder bzw. Familien ebenso wie Hochbetagte sind selten mobil und daher in besonderer Weise auf ausreichend Infrastruktur im Nahbereich angewiesen, darunter Grünflächen, Spielmöglichkeiten oder Versorgungseinrichtungen und Einrichtungen des täglichen Bedarfs angewiesen.
- Füherkennungsuntersuchungen
- Schuleingangsuntersuchungen
- Zahnärtzliche Untersuchungen
Wohnen und Lebensumfeld
Das Lebensumfeld prägt wesentlich auch die Menschen, die dort wohnen. Außerdem geben Indikatoren zur Grünflächen- oder Spielplatzausstattung Aussagen über die räumlichen Rahmenbedingungen in einem Stadtviertel. Wohndauer und Wanderungssalden wiederum liefern Hinweise auf die Rahmenbedingungen für die soziale Integration im Stadtgebiet.
- Wohnstruktur
- Flächennutzung
- Wohnungsbau